Am 14.09.2017 startete die Rotex Deutschland Konferenz in Tecklenburg. Leonie und ich waren die ersten die am Graf-Adolf-Gymnasium ankamen. Also halfen wir bei den Vorbereitungen für die DeuKo. Julian und Jakob Junghöfer aus dem Rotex Distrikt 1870 waren unsere Gastgeber. Sie waren zusammen mit ihren Rotexclub für die Konferenz verantwortlich. Schon vom ersten Moment an spürte man ein gewisses Gefühl von Bruderschaft. Schließlich waren wir alle mal Austauschschüler.
Gegen 18:30 kamen mehr Rotexer aus anderen Distrikten an und wir fingen an uns einen Schlafplatz zu suchen. Wir hatten die ganze Turnhalle der Schule zu Verfügung. Etwas wovon ich beeindruckt war und immer noch bin. Alle schnappten sich eine Sportmatte, suchten ein angenehmen Platz und ließen ihre Sachen darauf liegen. Später gingen alle nach unten in einen der Räume der Turnhalle. Ursprünglich war geplant draußen vor der Halle zu essen und zu feiern. Wir hatten dort ja auch ein großes Zelt aufgebaut. Doch leider spielte das Wetter nicht mit und da wir nicht so viele Leute waren, brachten wir einen Kühlschrank zusammen mit Tischen und weiteren Dingen nach unten. Julian bestellte Pizza und wir aßen dort. Anschließend feierten wir bis spät in die Nacht. Natürlich fehlte Hans nicht. Mein erster Tag bei der DeuKo endete mit dem Gedanke “Rotex 1940 könnte eines Tages so brüderlich und voller Energie aussehen.” gemixt mit dem Geschmack von Veltins. Offensichtlich das “Studentenbier” vor Ort.
Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen und unsere Sachen aufräumen und vorübergehend unten lagern. Es war Freitag und die Schüler der Schule mussten Sport machen. Unsere Gastgeber hatten uns schon ein hotelreifes Frühstück draußen vorbereitet. Die verkaterten Gesichter fehlten bei vielen Rotexern nicht. Gleich danach nahmen wir alle zusammen die Verkehrsmittel. Ziel war Münster: Die nächstgelegene coolste Stadt. Dort erwartete uns eine Stadtrundfahrt. Jakob war anscheinend mal Stadtführer gewesen. Das war ziemlich cool, denn er hat uns nicht nur die Stadt Münster gezeigt, sondern auch ihre Geschichte erzählt. Für mich war es sehr interessant zu erfahren, dass Münster das Zentrum des Westfalischen Friedensabkommen war und welche Hauptrolle sie darin spielte. Dort wurde damit der dreißigjähriger Krieg beendet und die Niederlande waren nicht länger ein Teil von Spanien. Nach dem Mittagessen gingen wir zu einem See von Münster. Dort stiegen wir auf Paddelboote. Anfangs war es sehr angenehm und entspannt. Es war schön, eine kleine Pause vom ganzen Laufen zu haben. Danach aber wurde es lustig, denn wir hielten uns an den Paddelbooten der anderen fest. Am Ende bildete Rotex Deutschland eine Linie von Paddelbooten, welche die Hälfte des Sees blockierte und sehr sehr langsam den Weg zurück zum Steg fand.
Nach der ganzen Action machten wir uns auf dem Weg zurück nach Tecklenburg. Dort erwarteten uns schon die andere Hälfte der Gäste. Weitere Distrikte kamen dazu. Milan, Lili und noch eine Leonie waren auch da. Rotex 1940 war endlich vollständig. Insgesamt hatte die DeuKo um die 50 Teilnehmer. Nachdem wir uns alle kennen lernten, nahmen wir wieder unsere Sachen und schnappten uns wieder ein Platz in der Turnhalle. Danach liefen wir 3 Minuten lang bis ins Zentrum der Altstadt von Tecklenburg. Dort, neben den Restaurant Gräfin Anna, besuchten wir eine Art mittelalterlichen Bunker. Der “Bunker” war wie eine Kuppel gebaut worden. Dort sollte sich der Graf vor Angriffen schützen doch leider wurde er dort taub, denn drinnen wurden Kanonen abgefeuert, die den Graf auch schützen sollten. Der Architekt wurde mit dem Tot bestraft und wir haben uns über der Geschichte amüsiert. Nach diese kurze Einführung in die Geschichte Tecklenburgs toasteten wir mit ein Glas Sekt. Dies war der offizieller Beginn der DeuKo 2017.
Gleich danach gingen wir alle draußen. Dort erwartete uns eine kleine Überraschung. Wir bekamen alle eine Fackel und nachdem alle sie anzündeten, gingen wir alle hoch in die alte Burg von Tecklenburg.
Dort lernten wir mehr über die Geschichte des Ortes und danach ging es wieder bergab Richtung Turnhalle. Unsere Fackeln waren fast aufgebraucht, doch alles war super getimet, denn vor der Turnhalle erwartete uns der Chef (ein Koch und ein Freund von Jakob und Julian) mit dem Grill. Alle schmissen die Fackeln in den Grill und mit dem gleichen Feuer, dass wir an der Hand hielten, wurden unsere Burger gegrillt… Fast poetisch! Die Burger waren so lecker, dass Leonie 5 davon aß. Ich war sehr neidisch. Nach dem Abendessen wurde ordentlich gefeiert. Bier floß in Strömen! Bei der Musikauswahl merkte man, dass es sich um Rotexer handelte. Reggaeton, Cumbia, Salsa, etc… Die lateinamerikanische Musik war immer zu hören. Nur ab und zu hörte man ein wenig Techno. Anscheinend prägt das Gastland den Musikgeschmack für immer.
Samstag startete für viele wie ein Montag. Zu früh und zu müde. Doch wir mussten alle um 9 frühstücken, denn die eigentliche Konferenz sollte ja auch stattfinden. Die verkarteten Gesichter waren jetzt nun endlich bei allen zu sehen. Ich war da keine Ausnahme. Doch was schlimmer war, war dass wir schon am Freitag den gesamten Biervorrat der DeuKo aufgebraucht hatten. 25 Kisten schienen nicht genug zu sein. Jakob bestellte sofort einen extra Alkoholvorrat. Dafür bekam er liebevolle Umarmungen. Die formale Konferenz startete um 10:00. Wir trafen uns alle in der großen Aula der Schule. Dort stellten sich erstmal die wichtigen Personen und dann die einzelne Distrikte vor. Rotary, Rotaract, Interact und alle Distrikte mit Ausnahme von 2 waren vertreten. Danach gab es Vorträgen über bestimmte Themen wie z. B. “Rotex als Verein” oder “Hybrid Rotex” (Rotex + Rotaract). Anschließen wurden die Workshop genannt. Bei den Workshops wurden folgende Themen behandelt: Integration der Rebounds, Rotex International, Interne Organisation von Rotex, Verhaltensguidelines für Rotexer und Rotex als e.V..
Aber der wahrscheinlich wichtigste war “Rotex Deutschland”. Dort mussten alle Distrikte vertreten sein. Jedes Distrikt teilte sich die Workshops. Ich übernahm die Aufgabe unseren Distrikt bei “Rotex Deutschland” zu vertreten. Das Ziel des Workshops war prinzipiell die möglichen Ziele und Aufgaben von Rotex Deutschland zu erläutern und Verantwortliche zu benennen, die sich um den Aufbau der Organisation kümmern. Zudem erhielten wir alle per Email eine Satzung und eine Art Verfassung für Rotex Deutschland. Das waren alles Dokumente die von wenigen Distrikten geschrieben wurden und die eine legale Basis für einen Verein oder Koalition von Rotexvereinen bildete. Leider hatten diese Dokumente wenig mit der Diskussion zu tun. Wir beschlossen, dass sich der spätere Vorstand von Rotex Deutschland sich darum kümmern sollte. Die zweite Sache die wir beschlossen war, dass der Vorstand von Rotex Deutschland aus 15 Vertretern aus den 15 Distrikten zusammengesetzt werden sollte. Sowas wie das „Rotexparlament“. Das stand außer Frage. Rotex Deutschland sollte so demokratisch wie möglich sein. Diese 15 Vertretern würden dann alle Entscheidungen treffen. Doch wie sollen sie das tun? Nun, vor allem online. Durch Videokonferenzen soll die meiste Arbeit erledigt werden. Als Letztes stimmten wir für ein vorübergehenden Vorstand aus 3 Personen die sich darum kümmern werden bis zum 1. November die Distrikte zu kontaktieren und ihnen nach den Vertretern zu fragen. Danach werden sie sich vor allem um die Kommunikation unter den einzelnen Distrikten kümmern, damit die Videokonferenzen stattfinden und überhaupt ein Rotex Deutschland entsteht. Sie werden aber keine Entscheidungen im Namen anderer Distrikte treffen. Sie dienen für 2 Monate als Mediatoren. Nach der Abstimmung machten wir eine Liste für die Ziele von Rotex Deutschland und da dieser Bericht schon lang genug ist werde ich einfach das Protokoll der Workshops verlinken.
Nachdem 2 Stunden langen Workshops gingen alle wieder nach oben in die Aula. Dort stellten wir unsere Ergebnisse vor. Alle waren müde, aber es hatte sich gelohnt. Rotex Deutschland ist auf dem Weg Wirklichkeit zu werden und Rotex 1940 hat dabei eine Menge aus anderen Distrikten gelernt.
Nachdem die formale DeuKo zu Ende war, gingen wir alle wieder vor der Turnhalle. Dort wartete auf uns der Koch mit super leckeren Chili con Carne. Dann hatten wir Freizeit. Die eine Hälfte der Rotexer machte eine Siesta, während die andere Hälfte den Mittelalter Markt besuchte. Ich konnte mir natürlich ein mittelalterliches Bier nicht entgehen lassen. Abends trafen wir uns alle vor der Turnhalle um zusammen Abendessen gehen. Der Ort war ein Eventsaal mitten in der Altstadt. Die meisten hatten sich für den Abend sehr schick gemacht. Mir war es egal. Das Essen war wieder super und der Alkoholkonsum stieg sowie die Lautstärke der Musik blitzschnell. Es war ein toller Abend.
Am Sonntag räumten wir ab und gegen 13Uhr fuhren alle zurück in die Heimat. Die DeuKo war zu Ende. Ich bin immer noch erstaunt, dass sich ein Kollektiv von jungen Leute die sich nicht kennen, sich einfach irgendwo treffen um sich dort kennenzulernen, Ideen austauschen und zu feiern. Rotary Youth Exchange bindet und das ist mir jetzt mehr als klar. Ich bin froh die anderen Rotexer aus Deutschland kennen gelernt zu haben. Ich bin auch erstaunt, dass das alles freiwillig geschieht und dass Jakob und Julian in der Lage waren so eine tolle DeuKo zu organisieren. Wir hatten eine ganze Turnhalle und die Hälfte der Schule zur Verfügung. Außerdem hatten wir zwei sehr interessanten Stadtrundgänge, Paddelboote, super Essen, Fackeln und Partys… Respekt Jungs! Danke für das tolle Wochenende.
Ich hoffe, dass unserer Distrikt mehr mit den anderen in Kontakt bleibt und dass dadurch große Sachen entstehen.